Brille oder Augenlasern – bewährter Klassiker vs. operativer Eingriff
Um einen Sehfehler zu korrigieren, ist eine Brille mit entsprechender Sehstärke nach wie vor die am häufigsten angewandten Behandlungsmethode. Kein Wunder, überzeugt eine Brille doch mit vielen Vorteilen:
- Großes Angebot unterschiedlicher Brillengestelle: Heutzutage muss sich kein Brillenträger mehr mit einem unvorteilhaften „Kassengestell“ zufriedengeben, sondern kann aus vielen modischen Brillenformen und -farben wählen. Dadurch hat die Brille für viele heute auch den Status eines modischen Accessoires.
- Verbesserte Brillentechnologie: Angefangen bei Arbeitsplatz- über Lese- bis hin zu Sportbrillen gibt es Brillenmodelle für die unterschiedlichsten Gelegenheiten und Bedürfnisse. Dabei kann sich die Brillentechnologie mit leichteren Gläsern, Gleitsichtoptionen oder Blaulichtfiltern durchaus sehen lassen. Die modernen optischen Innovationen lassen sich zudem für jeden Brillenträger individualisieren.
- Immer tragbar: Unabhängig davon, ob du zusätzlich zu deiner Sehschwäche unter trockenen Augen leidest oder andere Gegebenheiten sowohl das Tragen von Kontaktlinsen als auch einen Augenlaser-Eingriff erschweren oder unmöglich machen, kann eine Brille immer zur Korrektur bzw. zum Ausgleich einer Sehschwäche getragen werden.
Auf der anderen Seite empfinden Brillenträger ihre Sehhilfe aber häufig auch als unpraktisch oder sogar lästig und suchen nach Optionen, auf eine Brille oder andere mechanische Sehhilfen wie Kontaktlinsen verzichten zu können. Das Augenlasern kann hier im Vergleich zur Brille ebenfalls mit vielen Vorteilen punkten:
- Sicher: Das Augenlasern gilt als sehr sicherer medizinischer Eingriff mit einer Komplikationsrate von unter einem Prozent.
- Schmerzfrei: Der Eingriff erfolgt mit lokaler Betäubung und auf Wunsch auch unter Vollnarkose und ist weitgehend schmerzfrei.
- Dauerhafte Korrektur: In den meisten Fällen korrigiert eine Augenlaserbehandlung eine Fehlsichtigkeit ein Leben lang. Brillenträger müssen ihre Sehhilfe meist in bestimmten Zeitabständen anpassen lassen, wenn veränderte Dioptrienwerte dies erfordern.
- Fortschrittliche Verfahren: Dank des technischen und medizinischen Fortschritts stehen heutzutage mehrere Verfahren des Augenlaserns zur Auswahl. Dein behandelnder Arzt kann dir dabei helfen, das für dich passende Verfahren auszuwählen.
Die Augenlaser-Operation
Die Laser-OP wird ambulant und mit lokaler Betäubung durchgeführt. In der Regel bist du dabei bei vollem Bewusstsein. Auf Wunsch kann der Eingriff aber auch unter Vollnarkose durchgeführt werden. Der Eingriff selbst dauert nur 10–15 Minuten je Auge.
Das bekannteste und am häufigsten angewandte Augenlaserverfahren ist das sogenannte Femto-LASIK. Dabei wird mit einem Excimer-Laser innerhalb von wenigen Sekunden das Hornhautgewebe abgetragen: bei einer Kurzsichtigkeit flacher, bei einer Weitsichtigkeit steiler.
Bereits ein bis zwei Stunden nach der Operation darfst du das Krankenhaus bzw. das Augenlaser-Zentrum wieder verlassen. Nach dem Lasern können die Augen hochgradig lichtempfindlich und die Sicht noch beeinträchtigt sein. Zudem solltest du bis zu drei Monate lang auf Sport verzichten und musst deine Augen mit speziellen Augentropfen behandeln, die die Wundheilung unterstützen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei einem Augenarzt sind nach dem Eingriff ebenfalls Pflicht.
Brille oder Augenlasern – die medizinischen Voraussetzungen sind entscheidend
Ob du deine Sehschwäche mit einer Brille oder mit einer Augenlaserbehandlung korrigieren lassen willst, ist nicht ausschließlich von deiner persönlichen Vorliebe und Entscheidung abhängig. Um eine Augenlaserbehandlung durchzuführen, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. Liegen eine oder mehrere dieser Bedingungen bei dir nicht vor, muss deine Sehschwäche mit anderen Methoden korrigiert werden.
- Volljährigkeit: Damit du dich einer Augenlaserbehandlung unterziehen darfst, musst du mindestens 18 Jahre alt sein. Empfohlen wird der Eingriff jedoch erst ab einem Alter von 25 Jahren, da sich oft dann erst die Sehstärke nicht mehr wesentlich ändert. Die Dioptrienzahl von Augenlaser-Patienten darf sich zusätzlich mindestens zwei Jahre lang nicht geändert haben. Menschen im Alter ab 45 Jahren wird generell davon abgeraten, sich die Augen lasern zu lassen, da bei ihnen die Alterssichtigkeit stärker zunehmen kann.
- Körperliche Eignung: Augenlaserbehandlungen dürfen nicht an Schwangeren oder in der Stillzeit durchgeführt werden. Ausgeschlossen sind Augenlaserbehandlungen auch bei Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Grauem oder Grünem Star, chronischen Hornhauterkrankungen oder Diabetes.
- Ausreichende Hornhautdicke: Deine Augen müssen über ausreichend Hornhautgewebe verfügen, da Teile davon während der Operation entfernt werden, um die Fehlsichtigkeit zu korrigieren.
- Passende Dioptrienwerte: Um eine Augenlaser-OP durchführen zu lassen, müssen außerdem die Dioptrienwerte in einem bestimmten Bereich liegen: Bei Weitsichtigkeit können Augen nur bis +4 Dioptrien gelasert werden. Bei Kurzsichtigkeit liegt die Grenze bei maximal -10 Dioptrien, bei einer Hornhautverkrümmung bei -5 Dioptrien.
Brille oder Augen lasern lassen – die Vor- und Nachteile im Überblick