Wie funktionieren selbsttönende Brillengläser?
Selbsttönende Brillen gibt es schon seit den 1960er Jahren. Damals gelang den Chemikern Stanley Donald Stookey und William Armistead die Erfindung eines Glases, das sogenannte phototrope Moleküle enthält und auf UV-Licht sowie auf die Temperatur reagiert. Bei Sonnenlicht verdunkeln sich selbsttönende Gläser automatisch, während sie sich bei bewölktem Himmel nur teilweise eintönen und in Innenräumen in ihren klaren Zustand zurückkehren. Die Kälte verstärkt zusätzlich die Tönung, weshalb die Gläser an kalten, sonnigen Tagen besonders dunkel werden. Dank ihrer Flexibilität sorgen selbsttönende Gläser jederzeit für den passenden Schutz vor blendendem Sonnenlicht. Zudem bieten sie unabhängig von der jeweiligen Tönung immer einen hundertprozentigen UV-Schutz.
Wie schnell passen sich selbsttönende Gläser an?
Moderne selbsttönende Gläser von hoher Qualität brauchen abhängig von der UV-Strahlung, der Umgebungstemperatur und der Glastechnologie etwa 15 bis 30 Sekunden bis zur vollständigen Tönung. Die Anpassung an dunklere Lichtverhältnisse dauert etwas länger, weil die Moleküle auf das Ausbleiben von Lichtenergie langsamer reagieren als auf die Zufuhr von Lichtenergie. Je nach Lichtverhältnissen und Glastechnologie sind selbsttönende Gläser nach einigen Minuten wieder in ihrem Ausgangszustand.
Selbsttönende Brillengläser - Pro und Contra
Selbsttönende Brillengläser eignen sich prinzipiell für fast jeden Einsatzzweck und jedes Alter. Dabei ist der größte Vorteil, dass du nicht mehr umständlich zwischen deiner normalen Brille und deiner Sonnenbrille hin- und herwechseln musst. Tagsüber bist du draußen optimal vor Blendung geschützt und in Innenräumen oder abends sind die phototropen Brillengläser entsprechend den Lichtverhältnissen angepasst und aufgehellt – so dass nur die leichte Grundtönung vorhanden ist.
Es gibt allerdings auch Situationen, in denen selbsttönende Brillengläser von Nachteil sind: Bei einer starken oder extremen Sonneneinstrahlung, wie zum Beispiel auf einem schneebedeckten Gipfel bei strahlendem Sonnenschein, solltest du lieber zu einer separaten Sonnenbrille mit einer konstanten Tönung in der entsprechenden Kategorie (hier: Schutzkategorie 3 bis 4) greifen.
Auch beim Autofahren raten wir nur bedingt zu selbsttönenden Brillengläsern, denn das UV-Licht, das unter anderem für das Einfärben der Gläser verantwortlich ist, wird von der Windschutzscheibe abgeblockt. Dadurch tönen sich herkömmliche selbsttönende Brillengläser während der Autofahrt nicht ein und du wirst geblendet. Eine Ausnahme stellt das Transitions XTRActive Glas dar, das nicht nur auf UV-Licht, sondern auch auf natürliches Licht reagiert. Auf diese Weise erreichen die Transitions XTRActive Brillengläser auch im Auto eine maximale Tönung von 60 % und schützen somit vor störender Sonnenblendung beim Autofahren.