Was ist eine Augengrippe?
Die Augengrippe ist eine hochansteckende Erkrankung, die durch sogenannte Adenoviren ausgelöst wird. Die Augengrippe ist meldepflichtig und macht sorgsame Hygienemaßnahmen erforderlich. Obwohl es keine ursächliche Therapie für das Augenvirus gibt, heilt die in der Fachsprache auch "Keratoconjunctivitis epidemica" genannte Infektionskrankheit von selbst aus – nur in manchen Fällen bleiben Hornhautschäden zurück.
Die Ursache für Augengrippe – Adenoviren in den Augen
Die Augengrippe ist ansteckend, wer also Adenoviren im Auge hat, kann diese per Schmierinfektion weitergeben. Reibt die betroffene Person sich die Augen und gibt anschließend jemandem die Hand oder berührt eine Türklinke, kann sie ihre Mitmenschen leicht mit der Augengrippe anstecken. Besonders gut überträgt sich das Virus im Winter oder bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Die Inkubationszeit der Augengrippe liegt bei etwa fünf bis zwölf Tagen.
Augengrippe: Symptome und Verlauf
Die Augengrippe geht in ihrem Verlauf mit Symptomen einher, die zunächst einer Bindehautentzündung ähneln. Deshalb werden die beiden Krankheiten oft verwechselt. Tritt eine Kombination mit weiteren Beschwerden auf, solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen. Typische Augengrippe-Symptome sind folgende:
Die Augengrippe ist hoch ansteckend, daher können beide Augen betroffen sein, meist nacheinander. In der Regel dauert die akute Phase der Erkrankung etwa ein bis zwei Wochen, wobei die Symptome allmählich abklingen. Eine vollständige Genesung erfolgt meist nach zwei bis drei Wochen, wobei es wichtig ist, auf eine gute Hygiene zu achten, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
Ob deine Beschwerden auf eine Augengrippe oder eine Bindehautentzündung hindeuten, kann der Arzt mithilfe eines Abstrichs vom Auge bestimmen. Dieser wird im Labor auf Adenoviren getestet. Wichtig: Da es sich um eine stark ansteckende Erkrankung handelt, solltest du zunächst in der Praxis anrufen und deine Augengrippe-Symptome schildern. Hat sich dein Sehvermögen bereits verschlechtert oder ist deine Hornhaut entzündet, werden noch weitere Tests durchgeführt.
Augengrippe bei Kindern
Eine Augengrippe bei Kindern kann genauso vorkommen wie eine Augengrippe bei Erwachsenen. Kinder haben jedoch im Vergleich zu Erwachsenen deutlich häufiger Bindehautentzündungen, die auch häufig als Augenschnupfen bezeichnet werden. Die sogenannten “Kletschaugen”, die Kinder in vielen Fällen im Zusammenhang mit Erkältungen haben, sollten vom Kinderarzt oder der Kinderärztin untersucht werden. Da sich die Bindehautentzündung zunächst nicht besonders von der richtigen Augengrippe bei Kindern unterscheidet, besteht hier Verwechslungsgefahr.
Behandlung der Augengrippe
Die Behandlung der Augengrippe zielt hauptsächlich darauf ab, die Symptome zu lindern und die Ausbreitung der Infektion zu verhindern, da sie meist durch Viren verursacht wird und somit keine spezifische medikamentöse Therapie erfordert. Kühle Kompressen können helfen, Schwellungen und Juckreiz zu reduzieren. Künstliche Tränen oder befeuchtende Augentropfen lindern das Fremdkörpergefühl und die Trockenheit der Augen. Eine strikte Hygiene ist essenziell: Wasche dir regelmäßig die Hände, vermeide es, die Augen zu reiben, und benutze saubere, individuelle Handtücher und Kissenbezüge. Antivirale Augentropfen oder -salben werden nur in schweren Fällen und nach ärztlicher Verordnung eingesetzt. Wenn bakterielle Infektionen als Sekundärinfektion auftreten, können antibiotische Augentropfen notwendig sein. Das Tragen von Kontaktlinsen ist während einer Augengrippe tabu, da diese die Symptome verschlimmern können. Stattdessen solltest du zur Brille greifen, falls du eine Sehschwäche hast. Zudem solltest du deine Augen schonen und nicht durch digitale Bildschirmarbeit, Fernsehen oder Lesen überlasten. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Symptomen sollte unbedingt ein Augenarzt aufgesucht werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Was du bei Augengrippe beachten solltest
Die Augengrippe ist ansteckend – und zwar so stark, dass dem Gesundheitsamt gegenüber eine Meldepflicht besteht. Um die Meldung kümmert sich das behandelnde ärztliche Fachpersonal. Damit du deine Mitmenschen nicht infizierst, musst du außerdem strenge Hygieneregeln einhalten:
- Versuche, deine Augen im Alltag nicht mit bloßen Händen zu berühren.
- Wasche und desinfiziere deine Hände regelmäßig und gib niemandem die Hand.
- Reinige Handtücher, Bettwäsche, Waschlappen und Sonstiges bei hohen Temperaturen in der Waschmaschine und wechsle sie häufig.
- Gehe nicht ins Schwimmbad oder in die Sauna.
- Gehe so lange nicht zur Arbeit, wie es dir dein Arzt empfiehlt.
- Desinfiziere Türklinken und andere Gegenstände, die du benutzt. Teile keine Seife, Cremes, etc.
Die Gefahr der Ansteckung ist erst vorüber, wenn die Augengrippe ausgeheilt ist. Ein wenig Geduld ist also gefragt, damit du andere vor der Ansteckung schützt.
Nummuli als Folge einer Augengrippe
Nummuli sind kleine, münzförmige Trübungen der Hornhaut, die sich in der Abheilungsphase einer Augengrippe bilden können. Betroffene können Nummuli als graue oder weiße Flecken bemerken, die das Sehvermögen beeinträchtigen und zu einem verschwommenen oder getrübten Sehen führen. Obwohl Nummuli oft von selbst abheilen, kann der Heilungsprozess Wochen bis Monate dauern. Zur Behandlung von Nummuli können Cortison- oder Ciclosoporin-A-haltige Augentropfen verabreicht werden. Handelt es sich um besonders hartnäckige Nummuli, kann auch eine Laserbehandlung notwendig werden.