Was ist Photophobie?
Wörtlich übersetzt, bedeutet Photophobie auf Deutsch „Angst vor Licht“. Es handelt sich jedoch normalerweise nicht um ein psychisches Phänomen, wie das Wort vermuten lässt; der Begriff wird vorwiegend in Zusammenhang mit physischen Ursachen verwendet. Eine Photophobie der Augen ist eine Sensibilitätsstörung und wird meist durch neurologische oder Augenerkrankungen ausgelöst. Betroffene meiden häufig sowohl Tageslicht als auch künstliches Licht in geschlossenen Räumen. Manche tragen stets eine Sonnenbrille oder gehen – bei entsprechend großem Leidensdruck – gar nicht mehr aus dem Haus. Da ein solches Leben mit weitreichenden Einschränkungen verbunden ist, lohnt es sich, die Ursache der Lichtscheu von einem Facharzt abklären und ggf. behandeln zu lassen.
Was verursacht eine Photophobie?
Einer Photophobie muss nicht zwingend eine Augenerkrankung zugrunde liegen. Sie kann auch ein Symptom verschiedener Erkrankungen sein, welche nicht unmittelbar die Augen betreffen. Dabei kann es sich etwa um einen einfachen viralen Infekt oder auch ernstere Ursachen wie eine Hirnhautentzündung oder einen Tumor handeln. Auch deshalb ist es wichtig, die Lichtempfindlichkeit der Augen medizinisch untersuchen zu lassen. Eine dritte Ursachenkategorie sind äußere Einwirkungen auf die Augen.
Rührt die Photophobie direkt von den Augen her, können folgende Ursachen dafür verantwortlich sein:
Zu den weiteren eine Lichtscheu auslösenden Erkrankungen zählen:
- virale Infektionen oder Entzündungen, welche die Augen reizen
- starke Kopfschmerzen, Migräne und chronische Müdigkeitssyndrome
- Meningitis (Hirnhautentzündung)
- Tollwut
- Botulismus
- Tumoren in der Hirnanhangsdrüse
Äußere Einwirkungen, die Photophobie auslösen können, sind:
- direkte UV-Einstrahlung in die Augen
- Photokeratitis bzw. Verblitzung (kleine Hornhautverletzungen infolge starker Sonneneinstrahlung)
- Verletzungen durch Fremdkörper im Auge
- Kontakt der Augen mit giftigen Stoffen (z. B. Putzmittel)
- unsachgemäßer Umgang mit Kontaktlinsen
Photophobie muss allerdings kein Symptom einer ernsthaften Erkrankung oder Verletzung sein. Manche Menschen sind einfach von Natur aus lichtempfindlicher. Bei Betroffenen von Albinismus hängt das zum Beispiel mit ihrer helleren Augenfarbe zusammen. Sie haben eine höhere Lichtempfindlichkeit, da ihre Augen weniger Pigmente enthalten als dunkle Augen. Diese Pigmente schützen jedoch vor zu hellem Licht. Auch einige verschreibungspflichtige Medikamente wie Antibiotika oder Drogen wie Amphetamine und Kokain können eine Photophobie verursachen.
Symptome einer Photophobie
Der automatische Lidschluss schützt vor zu hellem Licht, das die Netzhaut schädigen könnte. Auch bei photophobischen Menschen funktioniert dieser Mechanismus, allerdings fühlen sie sich auch von alltäglichen Lichtquellen unangenehm geblendet. Zu den Symptomen einer Photophobie zählt das Bedürfnis, die Augen zu schließen oder zu blinzeln. Zudem brennen und schmerzen die Augen häufig. Auch Kopfschmerzen können mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit einhergehen. Je nach zugrunde liegender Ursache kommen weitere Beschwerden dazu, die auf jeweils unterschiedliche Diagnosen hindeuten.
Behandlung von Photophobie
Für die erfolgreiche Behandlung einer Photophobie muss zunächst deren Ursache ermittelt werden. Die Diagnose stellen Hausarzt, Augenarzt oder Neurologe. Sobald der Auslöser gefunden ist, kann eine entsprechende Behandlung beginnen. Wird die Photophobie beispielsweise als Nebenwirkung durch ein bestimmtes Medikament ausgelöst, könnte der Hausarzt Letzteres absetzen und eine alternative Arznei verschreiben.
Von Natur aus besonders lichtempfindliche Menschen können helles Sonnenlicht und andere Lichtquellen meiden, indem sie zum Beispiel im Freien breitkrempige Hüte und stärker getönte Sonnenbrillen mit UV-Schutz tragen. Auch eine Brille mit photochromen Gläsern ist bei Photophobie eine Überlegung wert. Die Gläser verdunkeln sich automatisch im Freien und blockieren zudem nahezu 100 Prozent der UV-Strahlung der Sonne. Bei starker Sonneneinstrahlung und reflektierenden Umgebungen wie Wasser, Sand oder Schnee hilft eine polarisierte Sonnenbrille. Ihre Gläser bieten zusätzlichen Schutz vor blendenden Lichtreflexionen.