Wie werden optische Abbildungsfehler festgestellt?
Abbildungsfehler höherer Ordnung werden festgestellt, indem die Verkrümmungen identifiziert werden, die entstehen, wenn eine Wellenfront von Licht auf dein Auge trifft.
Da kein Auge optisch perfekt ist, produziert eine gleichförmige Wellenfront von Lichtstrahlen ganz bestimmte dreidimensionale verzerrte Formen auf deinem Auge. Bisher wurden mehr als 60 verschiedene Wellenfront-Formen identifiziert.
Um die Brechungsfehler eines Auges zu beschreiben, werden die Aberrationen in zwei Kategorien eingeteilt:
- Zu den Aberrationen niederer Ordnung gehören vor allem Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Astigmatismus.
- Die Aberrationen höherer Ordnung umfassen viele verschiedene Abbildungsfehler. Einige haben Namen wie Koma, Trefoil und sphärische Aberration.
Welche Auswirkung haben Aberrationen höherer Ordnung auf die Sehkraft?
Die Auswirkungen von Aberrationen höherer Ordnung auf die Sehkraft hängen von mehreren Faktoren ab. Dazu gehört auch die eigentliche Ursache der Aberration.
Menschen mit von Natur aus großen Pupillen, haben im Allgemeinen eher Probleme mit Symptomen, die das Sehen beeinträchtigen. Vor allem, wenn sich die Pupille bei schlechten Lichtverhältnissen noch zusätzlich weitet. Doch auch Menschen mit kleinen oder mittelgroßen Pupillen können deutliche Probleme beim Sehen haben, wenn die Aberrationen zum Beispiel durch Narbenbildung auf der Hornhaut oder Grauen Star, der die Augenlinse trübt, verursacht werden. Außerdem wurden in einigen Studien spezifische HOAs identifiziert, die die Sehqualität von Augen mit kleineren Pupillen beeinträchtigen.
Ein großer Teil bestimmter Aberrationen höherer Ordnung kann schwere, im schlimmsten Fall sogar behindernde Auswirkungen auf die Sehkraft haben.
Welche Symptome gehen mit Aberrationen höherer Ordnung einher?
In einem Auge wirken in der Regel mehrere unterschiedliche optische Abbildungsfehler zusammen. Deshalb ist es schwer, einen Zusammenhang zwischen einer bestimmten Aberrationsform und einem spezifischen Symptom herzustellen. Nichtsdestotrotz werden Aberrationen höherer Ordnung mit
- Doppelbildern,
- Unschärfe,
- Halos,
- Radialmustern,
- vermindertem Kontrastsehen
- und einer schlechten Nachtsicht
in Verbindung gebracht.
Können Aberrationen höherer Ordnung korrigiert werden?
Inzwischen werden Aberrationen höherer Ordnung mit großer Aufmerksamkeit untersucht, denn sie können endlich mithilfe der Wellenfront-Technologie (Aberrometrie) diagnostiziert werden. Außerdem wurden die Aberrationen auch häufiger als Nebenwirkung nach einem Eingriff in der refraktiven Chirurgie beobachtet und so zum Gegenstand größerer Aufmerksamkeit.
Zum aktuellen Zeitpunkt werden verschiedene Methoden der Adaptiven Optik entwickelt, um Aberrationen höherer Ordnung individuell korrigieren zu können. Diese umfassen neuartige Brillengläser, Kontaktlinsen und Intraokularlinsen sowie chirurgische Eingriffe, bei denen die Oberfläche des Auges oder der Hornhaut verändert wird.
Das Ziel der Adaptiven Optik ist eine Sehkorrektur, die die Form der Wellenfront, die auf der Pupille auftritt, verflacht. Dafür soll die eigentliche Verformung ausgeglichen werden.
Es kann jedoch passieren, dass die Adaptive Optik spezielle physische Mängel des Brechungsapparates, die die eigentliche Ursache der Verformungen sind, nicht genau bestimmen kann.