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Meibom-Drüsen-Dysfunktion 

Die Meibom-Drüsen-Dysfunktion, auch MDD oder Meibomitis genannt, beeinträchtigt die Funktion der Meibom-Drüsen, was zu trockenen und gereizten Augen führt. Ursachen sind unter anderem Alter, Umweltfaktoren und Bildschirmarbeit. Behandelt wird die MDD durch Lidhygiene, warme Kompressen, Medikamente oder spezielle Therapien. 

Meibom-Drüsen-Dysfunktion Meibom-Drüsen-Dysfunktion

Was ist die Meibom-Drüsen-Dysfunktion?

Die Meibom-Drüsen-Dysfunktion (MDD) ist eine weit verbreitete Erkrankung der Augenlider, bei der die Meibom-Drüsen nicht ausreichend oder keine Lipide (Fette) für den Tränenfilm produzieren. Diese Drüsen befinden sich am Rand der Augenlider und sind für die Stabilität des Tränenfilms essenziell, da die Fette das schnelle Verdunsten der Tränenflüssigkeit verhindern. Wenn die Drüsen blockiert oder verstopft sind, führt das zu trockenen, gereizten Augen und kann langfristig die Sehqualität beeinträchtigen. MDD ist eine der Hauptursachen des trockenen Auges und betrifft Menschen aller Altersgruppen, besonders aber ältere Personen.

Anatomie der Meibom-Drüsen

Die Meibom-Drüsen sind winzige, spezialisierte Drüsen, die sich in den Augenlidern befinden, genauer gesagt in den Tarsalplatten, den festen Strukturen der Lider. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, eine ölige Substanz zu produzieren, die den äußeren Teil des Tränenfilms bildet. Diese Lipidschicht verhindert das schnelle Verdunsten der Tränenflüssigkeit und hält die Augenoberfläche feucht. Jede Lidkante enthält zahlreiche Meibom-Drüsen, die sich entlang der Wimpernreihen erstrecken. Eine Störung der Drüsenfunktion kann dazu führen, dass die Fettproduktion eingeschränkt ist oder die Drüsen verstopfen. Dies beeinträchtigt die Stabilität des Tränenfilms und führt zu trockenen und gereizten Augen.

Welche Symptome hat die Meibom-Drüsen-Dysfunktion?

Die Meibom-Drüsen-Dysfunktion äußert sich durch verschiedene unangenehme Symptome, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Betroffene klagen häufig über trockene, gereizte oder brennende Augen, begleitet von einem Gefühl, als wäre ein Fremdkörper im Auge. Oft tritt auch verschwommenes Sehen auf, das sich nach dem Blinzeln kurzzeitig verbessert. Lichtempfindlichkeit und rote, entzündete Augenlider sind ebenfalls häufige Begleiterscheinungen. In fortgeschrittenen Fällen können Verkrustungen an den Lidern auftreten, besonders nach dem Schlafen. Die Symptome verschlimmern sich meist bei längerer Bildschirmarbeit oder in klimatisierten Räumen, wo die Augen stärker beansprucht werden und der Tränenfilm schneller verdunstet.

Was sind die Ursachen der Meibomitis?

Die Meibom-Drüsen-Dysfunktion kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst oder begünstigt werden, die sowohl äußere Einflüsse als auch interne Veränderungen betreffen. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Alter: Mit zunehmendem Alter sinkt die Aktivität der Meibom-Drüsen, was die Produktion von Lipiden verringert.
  • Hormonelle Veränderungen: Besonders während der Wechseljahre oder bei hormonellen Störungen kann die Funktion der Drüsen gestört sein.
  • Chronische Entzündungen (Blepharitis): Lidrandentzündungen blockieren oft die Meibom-Drüsen und verhindern den Lipidfluss.
  • Umweltfaktoren: Trockene Luft, Heizung, Klimaanlagen oder längere Bildschirmarbeit lassen den Tränenfilm schneller verdunsten und belasten die Drüsen.
  • Kontaktlinsen: Das Tragen von Kontaktlinsen über längere Zeit kann die Drüsen blockieren oder ihre Funktion beeinträchtigen.

Wie wird eine Meibom-Drüsen-Dysfunktion diagnostiziert?

Die Diagnose einer Meibom-Drüsen-Dysfunktion erfolgt in der Regel bei einer augenärztlichen Untersuchung, bei der die Augenlider und die Drüsenfunktion sorgfältig untersucht werden. Dabei wird oft eine Spaltlampenuntersuchung durchgeführt, bei der die Augenlider unter starker Vergrößerung betrachtet werden, um Verstopfungen der Drüsen und Entzündungen festzustellen. Zusätzlich kann eine Meibographie zum Einsatz kommen, eine spezielle bildgebende Methode, die die Struktur und Funktion der Meibom-Drüsen sichtbar macht. Ein Drucktest auf die Drüsen kann Aufschluss darüber geben, wie viel Lipid produziert wird. In einigen Fällen wird auch der Tränenfilm näher untersucht, um den Zustand und die Stabilität der Lipidschicht zu beurteilen. Diese Diagnoseschritte helfen dabei, eine MDD frühzeitig zu erkennen und eine passende Behandlung zu planen.

Wie wird die Meibom-Drüsen-Dysfunktion behandelt?

Die Behandlung der Meibom-Drüsen-Dysfunktion umfasst verschiedene Ansätze, die von häuslicher Pflege bis hin zu medizinischen Verfahren reichen. Zu den wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten gehören:

  • Warme Kompressen: Die regelmäßige Anwendung von warmen Kompressen hilft, die Lipide in den Drüsen zu verflüssigen und verstopfte Kanäle zu öffnen.
  • Lidrandpflege: Eine gründliche Reinigung der Augenlider mit speziellen Lidreinigungstüchern oder -lösungen reduziert Entzündungen und entfernt Ablagerungen.
  • Lidmassage: Durch sanfte Massagen der Lider wird der Lipidfluss angeregt und die Meibom-Drüsenfunktion verbessert.
  • Künstliche Tränen: Spezielle Augentropfen helfen, den Tränenfilm zu stabilisieren und die Augenoberfläche feucht zu halten.
  • Medikamente: Entzündungshemmende Augentropfen oder Antibiotika (oral oder lokal) können eingesetzt werden, um Entzündungen zu reduzieren und bakterielle Infektionen zu behandeln.
  • Omega-3-Fettsäuren: Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren, sei es durch Nahrungsergänzungsmittel oder durch den Verzehr von Fisch oder Leinsamen, kann die Lipidzusammensetzung im Tränenfilm verbessern.
  • Bildschirmpausen: Längere Bildschirmarbeit belastet die Augen und kann die Symptome der MDD verschlimmern. Regelmäßige Pausen, bei denen die Augen bewusst entspannt werden, tragen dazu bei, die Tränenfilmstabilität zu erhalten und die Drüsen nicht zu überlasten.
  • LipiFlow: Ein modernes Verfahren, das die Meibom-Drüsen durch kontrollierte Wärme und Drucktherapie wieder funktionsfähig macht.
  • IPL-Therapie (Intense Pulsed Light): Diese Lichttherapie wird zur Reduktion von Entzündungen und zur Verbesserung der Drüsenfunktion eingesetzt.

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen kann die MDD in vielen Fällen wirksam behandelt und die Beschwerden deutlich gelindert werden.

Bedeutung der frühzeitigen Erkennung und Behandlung der MDD

Wird die Meibom-Drüsen-Dysfunktion nicht behandelt, kann diese langfristig zu erheblichen Komplikationen führen, darunter chronisch trockene Augen, Hornhautentzündungen und sogar dauerhafte Sehprobleme. Diese Zustände resultieren aus einer unzureichenden Befeuchtung der Augenoberfläche, was zu Entzündungen und Gewebeschäden führen kann. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um langfristige Augenschäden und eine Beeinträchtigung der Lebensqualität zu verhindern. Daher solltest du bei ersten Symptomen augenärztliches Fachpersonal aufsuchen.