Werden Sehfehler nicht im Kindesalter erkannt, können kleine Sehschwächen zu langfristigen Augenproblemen führen. Daher ist es für Kleinkinder und Kinder umso wichtiger, regelmäßig zum Sehtest zu gehen.
Ab welchem Alter sollten Kinder zum Sehtest?
Eine augenärztliche Untersuchung ist für Kinder in Deutschland nicht vorgeschrieben. Allerdings werden im Rahmen der U7 (mit circa zwei Jahren), der U9 (mit circa fünf Jahren) und der Schuleingangsuntersuchung (mit circa sechs Jahren) das Sehvermögen und die Augen des Kindes auf eventuelle Sehprobleme und Krankheiten getestet.
Zusätzlich raten Expert:innen, dass Eltern die Augen ihrer Kinder bereits ab dem sechsten Lebensmonat bis spätestens zum zweiten Lebensjahr augenärztlich untersuchen lassen sollten, wenn Sehprobleme und stärkere Fehlsichtigkeiten in der Familie bekannt sind. Liegt keine familiäre Vorbelastung vor, reicht es, mit dem Kind spätestens bis zum dritten Lebensjahr zum Kindersehtest zu gehen. Bei Auffälligkeiten solltest du jedoch mit deinem Kind unverzüglich die Augenarztpraxis aufsuchen.
Wer führt den Kindersehtest durch?
Bei Kindern bis 14 Jahren sollte der Sehtest in einer Augenarztpraxis erfolgen, die bestenfalls auf Kinder spezialisiert ist. Einige Augenarztpraxen bieten spezielle Kindersprechstunden (früher auch Sehschule genannt) an, in denen der Sehtest von Augenärzt:innen und speziell geschulten Orthoptist:innen durchgeführt wird. Diese können mit innovativen Messverfahren schon im ersten Lebensjahr die Fehlsichtigkeit genau bestimmen und Sehfehler wie latentes Schielen erkennen. Beim Optiker kann ein Kindersehtest erst ab einem Alter von 14 Jahren durchgeführt werden.
Ablauf des Kindersehtests
Da Kinder ihre Seheindrücke noch nicht so gut artikulieren können wie Erwachsene, ist der Kindersehtest spielerischer als der herkömmliche Sehtest und kommt teilweise sogar ganz ohne eine aktive Mitarbeit aus. Bei kleinen Kindern, die noch keine Zahlen oder Buchstaben lesen können, wird das Sehvermögen mit Bildern und Symbolen überprüft. Bei Säuglingen erfolgt eine Einschätzung mit Hilfe von speziellen Untersuchungsmethoden. Folgende wichtigen Punkte werden beim Kindersehtest überprüft:
- Sehschärfe
- Gleichmäßiges Sehen auf beiden Seiten
- Räumliches Sehen
- Kontrast- und Farbensehen
- Pupillenreaktion
- Stellung der Augen
- Augenbeweglichkeit
- Fehlsichtigkeit
Je nach Befund werden im Anschluss entsprechende Therapiemaßnahmen mit den Eltern geplant.
Wie häufig sollte der Kindersehtest wiederholt werden?
So unterschiedlich wie Kinder sind, so unterschiedlich verläuft auch die Entwicklung ihrer Augen. Ihre Sehstärke verändert sich häufiger als bei Erwachsenen, da Kinder sich im schnellen Wachstum befinden und Kopf und Augen mitwachsen. Deshalb entscheiden Augenärzt:innen individuell, wie häufig eine Nachkontrolle erfolgen sollte. Als Faustformel sagt man aber, dass Kinder mindestens einmal pro Jahr zur augenärztlichen Untersuchung gehen sollten.
Welche Sehfehler sind im Kindesalter häufig?
Die häufigsten Sehfehler von Kindern sind:
- Weitsichtigkeit (Hyperopie): In der Ferne kann das Kind alles erkennen, während es sich für das Sehen in der Nähe mehr anstrengen muss. Eine Weitsichtigkeit ist angeboren und kann sich in vielen Fällen durch das Wachstum des Augapfels bis zum Erwachsenenalter verbessern. Im Vorschulalter kann eine übermäßige Weitsichtigkeit allerdings auch zu einem Schielfehler führen.
- Kurzsichtigkeit (Myopie): Im Nahbereich fällt das Sehen leicht, aber beim Blick auf die Tafel hat das Kind Schwierigkeiten, alles scharf zu erkennen. Das kann zu Problemen in der Schule führen. Neben der genetischen Veranlagung kann eine Kurzsichtigkeit auch von langen Aufenthalten in Innenräumen und von ausdauernder Naharbeit ausgelöst werden.
- Hornhautverkrümmung (Astigmatismus): Eine Hornhautverkrümmung ist in der Regel angeboren und ändert sich im Laufe des Lebens nur wenig. Hierdurch sieht das Kind in der Nähe und in der Ferne unscharf.
- Schielen (Strabismus): Beim Schielen unterscheidet man zwischen einem deutlich sichtbaren und einem latenten Schielen, was beispielsweise nur auftritt, wenn das Kind müde ist. Schielen muss behandelt werden, um eine dauerhafte Sehverschlechterung eines Auges zu verhindern.
- Schwachsichtigkeit (Amblyopie): Kinder mit einer Schwachsichtigkeit sehen nur mit einem Auge scharf. Das gute Auge kompensiert die Sehschwäche des schlechten Auges. Wird dieser Sehfehler in den ersten Lebensjahren nicht behoben, kann daraus eine lebenslange Sehbehinderung entstehen. Schwachsichtigkeit lässt sich mit einem Augenpflaster gut behandeln.
Kinderbrille zur Korrektur einer Sehschwäche
Egal ob Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung - viele Sehschwächen lassen sich optimal mit einer Kinderbrille korrigieren. Bei der augenärztlichen Untersuchung werden die individuellen Werte der Kinderbrille ermittelt und ein passendes Rezept ausgestellt. Damit kann die Kinderbrille dann im Optikfachgeschäft gekauft werden. Damit am Ende das Kind seine Brille auch trägt, ist es wichtig, dass nicht nur die Eltern, sondern auch das Kind bei der Auswahl des passenden Brillengestells beteiligt sind. Die Auswahl ist heutzutage größer denn je. Auch bei Brille24 bieten wir ein großes Sortiment an modischen Kinderbrillen an, bei dem jedes Kind garantiert fündig wird.