Gutes Sehen erleichtert nicht nur den Alltag und trägt zum Wohlbefinden bei. Für manche Berufe ist es auch eine unabdingbare Voraussetzung. Wir verraten dir, für welche Jobs du perfekt sehen musst.
Ob mit Brille oder Kontaktlinsen, durch das Einsetzen von Intraokularlinsen oder eine Augenlaserbehandlung – es gibt viele Möglichkeiten, um Sehschwächen zu korrigieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn mithilfe der Sehhilfen und Behandlungsmöglichkeiten lässt sich dein Umfeld wieder scharf wahrnehmen. Ist das allerdings auch ausreichend, um für einen Beruf zugelassen zu werden, der perfekte Sicht erfordert?
Die Qualität des Sehvermögens wird mithilfe eines Sehtests überprüft. Gemessen wird anhand des Landoldt-Rings. Dabei handelt es sich um einen schwarzen Kreis mit einer kleinen Öffnung, ähnlich einem C. Mit fünf Metern Abstand muss bei dieser Testung die Position der Öffnung erkannt werden. Sowohl die Größe der Ringe als auch die der Öffnung nimmt immer weiter ab. Die Größe, bis zu der du die Öffnung erkennen kannst, bestimmt dann deinen Visus. Erkennst du eine Öffnung mit einer Breite von 1,5 Millimetern, beträgt dein Visus zum Beispiel 1. Bei einer erkannten Öffnungsgröße von 2,1 Millimetern beträgt er hingegen 0,7.
Für die Zulassung zum Polizeiverzugsdienst müssen nicht nur formale Voraussetzungen erfüllt werden, sondern auch eine gesundheitliche Eignung bescheinigt werden. Diese setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen und sieht in manchen Bereichen je nach Bundesland unterschiedlich aus. In einem stimmen die Anforderungen aber alle überein: Für den Polizeidienst musst du auch ohne Brille ausreichend gut sehen.
Das bedeutet, dass deine Sehleistung ohne Sehhilfe auf jedem Auge über einem Visus von 0,3 liegen muss. Bist du unter 20 Jahren alt, dann ist sogar ein minimaler Visus von 0,5 vorgeschrieben. Mit einer Sehhilfe darf der Wert nicht unter einem Visus von 0,8 liegen. Weitere Ausschlusskriterien sind beispielsweise eine Rot-Grün-Schwäche oder ein zu hoher Augendruck.
Im Polizeidienst dürfen keine Kontaktlinsen getragen werden und auch Intraokularlinsen sind ein Ausschlussgrund für die Aufnahme bei der Polizei. Das heißt aber nicht, dass du bei einer niedrigeren Sehleistung auf die Karriere bei der Polizei verzichten musst. Mit einer Laserbehandlung darf das Sehvermögen bei Kurzsichtigkeit um bis zu 5 Dioptrien und bei Weitsichtigkeit um maximal 3 Dioptrien korrigiert worden sein.
Wer Pilot:in werden möchte, muss erstmal die Ausbildung dafür absolvieren. Am Anfang des Weges zum Ausbildungsplatz steht das Auswahlverfahren. Neben Voraussetzungen wie Pünktlichkeit und Kommunikationsstärke, gibt es auch für den Pilot:innenberuf einige gesundheitliche Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Die genauen Anforderungen für die Pilot:innenausbildung können je nach Fluglinie abweichen. Eine Farbsehschwäche gilt jedoch immer als Ausschlusskriterium.
Bei den meisten Fluglinien liegt die maximale zugelassene Dioptrienzahl bei Berufspilot:innen bei +/-3 Dioptrien, aber auch Höchstgrenzen von +/-5 Dioptrien können vorkommen. Wer bei der Bundeswehr Jetpilot:in werden möchte, darf ebenfalls maximal +/-3 Dioptrien haben. In jedem Fall muss eine Sehschwäche bei Pilot:innen mit einer Sehhilfe ausgebessert werden.
Auch bei der Berufsfeuerwehr müssen gewisse körperliche Voraussetzungen gegeben sein, um die Laufbahn zu starten. Dazu gehört eine unkorrigierte Sehschärfe von mindestens 50 Prozent, was einem Visus von 0,5 entspricht. Der Nachweis über die Sehschärfe kann entweder vorab durch eine augenärztliche Untersuchung erbracht werden oder wird im Zuge der ärztlichen Testung im Rahmen des Einstellungstests festgestellt. Zudem ist eine Rot-Grün-Schwäche ein Ausschlussgrund für den Feuerwehrdienst.
Im Feuerwehrdienst können sowohl Korrekturbrillen als auch Kontaktlinsen getragen werden. Die Brille muss so sitzen, dass eine Atemschutzmaske getragen werden kann. Bei Kontaktlinsen ist das zusätzliche Tragen einer Schutzbrille Voraussetzung.
Obwohl die Fachrichtung der Chirurgie neben einer ruhigen Hand auch eine hervorragende Sicht erfordert, gibt es keine genauen Voraussetzungen an das Sehvermögen von angehenden Chirurg:innen. Im Operationssaal kann eine Sehhilfe wie etwa die Brille dafür sorgen, dass Sehschwächen ausgeglichen werden und du so auch mit einer Kurz- oder Weitsichtigkeit optimale Sicht hast, um eine Operation sicher durchzuführen. Ärzt:innen leisten im Zuge ihrer Ausbildung das Genfer Gelöbnis, welches das Wohlergehen der Patient:innen an oberste Stelle setzt. Ebenso wird gewährleistet, dass die eigene Gesundheit beachtet wird, um die Behandlung auf höchstem Niveau durchführen zu können.
Sehschwächen wie eine Kurz- oder Weitsichtigkeit können auf unterschiedliche Weise korrigiert werden. Optische Hilfsmittel wie eine Brille oder Kontaktlinsen gleichen Fehlsichtigkeiten aus und sorgen so für eine gute Sicht. Weitere Möglichkeiten, um Fehlsichtigkeiten zu korrigieren, stellen eine Augenlaserbehandlung oder Intraokularlinsen dar. Welche dieser Möglichkeiten für dich oder deine Berufswahl die richtige Option sind, klärst du am besten anhand der beruflichen Voraussetzungen mit dem optischen Fachpersonal deines Vertrauens.
Von unserem Optik-Team geprüft:
Augenoptikermeisterin und Qualified Person
Jennifer ist Augenoptikermeisterin und bei Brille24 für die Qualitätssicherung zuständig. Sie ist im Bereich der Augenoptik breit aufgestellt und hat sowohl bei Brillen als auch bei Kontaktlinsen eine starke Expertise.
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